Allerheiligen als musikalischer Trost und Hoffnungsgeber

 

Der Kammerchor Klagenfurt Wörthersee führt mit dem Orchester der  Konzertvereinigung Kärnten das Deutsche Requiem von Johannes Brahms in der Seminarkirche Tanzenberg auf.

Ein „Menschen-Requiem“ hätte er es gerne genannt, aber als solches wäre es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht verlegt und uraufgeführt worden. Ein klassisches Requiem im Sinne einer katholischen Totenmesse ist es jedenfalls nicht. Die Bezeichnung „deutsch“ meint die vom Komponisten selbst ausgewählten Bibelverse nach der deutschen Luther-Übersetzung. Johannes Brahms war ein frommer Mensch, ohne katholischer Unterwürfigkeit. So ist das an Klangfarben und Stimmungen reichhaltige Werk schwer einzuordnen und genau deshalb auch so faszinierend und einnehmend.

Günter Wallner, Chordirektor und Kapellmeister am Stadttheater Klagenfurt, der den Kammerchor Klagenfurt Wörthersee seit 2018 leitet, liegt das Deutsche Requiem besonders am Herzen: „Wo andere Requiems, etwa das berühmte von Mozart, Tod, Trauer und Auferstehung, der katholischen Liturgie folgend, musikalisch widerspiegeln, geht Brahms textlich und kompositorisch einen völlig anderen Weg. Sein Opus 45 richtet sich an die Hinterbliebenen. Es ist eine musikalische Offenbarung der Hoffnung, mit einer Stringenz und Verbindlichkeit, die tiefe Emotionen auslöst.“

Die 45 Sängerinnen und Sänger des Kammerchors haben sich intensiv mit dem Text und dessen ergreifender musikalischer Übersetzung auseinandergesetzt. Es gibt wohl kaum ein geeigneteres Datum, als Allerheiligen, um das außergewöhnliche Werk aufzuführen. Sakrales vermischt sich mit zutiefst Menschlichem. Im Zentrum stehen die trauernden Hinterbliebenen, auf der Suche nach Trost, die sie im Deutschen Requiem auch finden mögen.

Unter dem Dirigat Wallners spielt das Orchester der Konzertvereinigung Kärnten. Das Kammerorchester, mit Anna Morgoulets, renommierter Violinistin und Professorin an der Gustav Mahler Privatuniversität als Konzertmeisterin, besteht aus Mitgliedern des KSO und anderer bekannter österreichischer Orchester. Solistinnen sind Júlia Bányai, Sängerin und Chormitglied des Stadttheaters Klagenfurt, sowie Dariusz Perczak, zuletzt Bariton an der Oper Graz.

Im Fokus des Deutschen Requiems, stehen Hoffnung und Trost, die Leid und Trauer ablösen. Brahms stellt, anders als in der Tradition der römisch-katholischen Kirche nicht der Tod, sondern das Leben an den Beginn: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“ Ein schöner Gedanke in unseren unruhigen Zeiten und gerade zu Allerheiligen.

 

WANN:
1.  November 2024, 19:00 und
3. November 2024, 17:00

WO:
Seminarkirche Tanzenberg

KARTENBESTELLUNG:

info@kammerchor-woerthersee.at
oder
+43 (0) 677 64 35 2056 

 Preise Erwachsene: € 35,- Kinder, Jugendliche und Studierende € 20,-